Taschengeld – ein heiß diskutiertes Thema in vielen Familien. Ab wann gibt man es? Wie viel ist genug? Und was tun, wenn das Kind nach drei Tagen pleite ist und fragt, ob man "eine kleine Finanzspritze" gewähren könnte?
Warum Taschengeld überhaupt?
Taschengeld ist mehr als nur ein kleiner Geldsegen für das Kind. Es ist eine wertvolle Lektion in Sachen Finanzen. Schon früh lernen Kinder, dass Geld nicht auf Bäumen wächst – auch wenn es sich manchmal so anfühlt, wenn Mama oder Papa an der Supermarktkasse mit ihrer "Zauberkarte" (alias Kreditkarte) bezahlen.
Lernen durch Erfahrung:
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Kinder begreifen den Wert des Geldes erst, wenn sie es selbst verwalten.
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Ein leeres Portemonnaie am dritten Tag lehrt mehr als jede Predigt über Sparsamkeit.
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Selbst Entscheidungen treffen: Gummibärchen heute oder das langersehnte Spielzeug in vier Wochen?
Ab wann und wie viel?
Experten empfehlen, Taschengeld ab einem Alter von etwa fünf bis sechs Jahren einzuführen. Aber natürlich hängt es vom Kind ab – manche verwalten ihr Geld gewissenhaft, andere versuchen, es in Schokolade zu investieren.
Hier eine grobe Richtlinie:
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6-7 Jahre: 1-2 Euro pro Woche
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8-9 Jahre: 2-3 Euro pro Woche
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10-11 Jahre: 3-5 Euro pro Woche
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12-13 Jahre: 15-20 Euro pro Monat
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14-15 Jahre: 20-30 Euro pro Monat
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16-17 Jahre: 40-50 Euro pro Monat
Natürlich kann das variieren – je nach Budget der Eltern, Region oder ob das Kind bereits kleinere Jobs übernimmt.
Regeln und Herausforderungen
Kinder haben ein erstaunliches Talent dafür, ihr Taschengeld in Rekordzeit zu verbrennen. Plötzlich stehen sie mit großen Augen vor einem und fragen: "Kann ich mein Taschengeld für nächsten Monat schon mal vorschießen?" (Achtung: Hier beginnt die echte Finanzbildung!)
Ein paar Regeln können helfen:
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Kein Vorschuss: Sonst lernen sie nur, dass Geld immer irgendwo herkommt – ein Trugschluss, wie wir alle wissen.
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Kein Nachschuss: Auch wenn der Notfall "Ich brauche diese Sticker dringend!" sehr überzeugend vorgetragen wird.
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Feste Auszahlungstermine: So lernen Kinder, mit ihrem Geld hauszuhalten.
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Klare Abmachungen: Wofür darf das Geld verwendet werden? Was zahlen die Eltern?
Der Kampf zwischen Vernunft und Verlockung
Taschengeld ist ein wertvolles Werkzeug, um Kindern den verantwortungsvollen Umgang mit Geld beizubringen. Natürlich gehört dazu auch, dass sie Fehler machen – sei es die spontane Investition in überteuerte Süßigkeiten oder die Erkenntnis, dass das ach so coole Spielzeug doch nicht so toll war. Aber genau das sind die besten Lektionen fürs Leben!
Und wer weiß? Vielleicht wird aus dem kleinen Sparmuffel ja doch noch ein Finanzgenie. Oder zumindest jemand, der sein Taschengeld nicht in einem Tag verprasst. 😉
